Lebensmittelgutscheine

Menschen, die am Existenzminimum leben, deren Geld kaum zum Leben reicht, die nicht wissen,wie sie Kosten für Lebensmittel und für das tägliche Überleben decken können

Beim Caritasverband für das Dekanat Wilhelmshaven an der Schellingstraße 11c in Wilhelmshaven erhalten sie schnelle und unkomplizierte Hilfe. Seit mehreren Jahrzehnten gibt es bereits die Lebensmittelgutscheine der Caritas.

Doch nun ringt das so wichtige Projekt, das so vielen Menschen in der Not hilft, selbst um Unterstützung.

"In den vergangenen Jahren konnten wir auf Kirchenmittel zurückgreifen", sagt der Wilhelmshavener Caritas-Geschäftsführer Alexander Witton.

Doch sinkende Mitgliedszahlen und -beiträge sowie die allgemein steigenden Kosten sorgen dafür, dass diese Mittel weniger werden.
Doch die Not wächst. Rund 500 Haushalte hat die Caritas allein im vergangenen Jahr unterstützt. Tendenz steigend.

Inzwischen sei das Budget für die Aktion ausgeschöpft. "Es ist nichts mehr da. Und die Not der Menschen ist so groß, dass wir sogar oft in Vorkasse gehen müssen, um ihnen weiter helfen zu können", sagt der Geschäftsführer. Die Situation werde immer schlimmer. Deswegen hofft die Caritas jetzt auf Geldspenden, um die traditionsreiche Aktion weiter am Leben erhalten zu können. Jeder Cent, der gespendet werde, gehe direkt an die Betroffenen.

Alexander Witton und seine Mitarbeiterin Jennifer Brodhagen betonen: Für viele Betroffene geht es wortwörtlichums Überleben. "Es sind Menschen in Notlagen, die nicht mehr wissen, wie sie Brot auf den Tisch kriegen, oder wie sie ihre Kinder weiter ernähren können, die ohnehin nur ein kleines Budget hatten und jetzt von der Inflation hart getroffen wurden", sagt Witton.

Bei den Empfängern der Hilfen handelt es sich um Menschen, die über die Beratungsangebote der Caritas mit dem Verband in Kontakt gekommen sind. Zunächst versuche man die Klienten dabei zu unterstützen, sich bei entsprechend zuständigen behördlichen Stellen um Hilfe zu bemühen. "Doch wenn die Leute im Antragsverfahren hängen, kann es Monate dauern, bis Hilfsgelder ausgezahlt werden. Doch die Menschen sind verzweifelt. Sie brauchen das Geld nicht rückwirkend, sondern umgehend", sagt der Geschäftsführer. Die Gutscheine der Caritas würden also helfen, diese Zeiten der Ungewissheit zu überbrücken. Jennifer Brodhagen macht deutlich: "Es kann wirklichschnell jeden treffen, etwa durch Krankheit, plötzliche Arbeitslosigkeit oder andere externe Umstände." Und viele Menschen würden sich erst trauen, Angebote wie jene der Caritas aufzusuchen, wenn die Not am größten ist. "Diese Leute kommen erst dann, wenn wirklich gar nichts mehr geht."

Neben Familien und Alleinstehenden treffe es häufig Senioren. Zusätzlich zu den Gutscheinspenden gebe man diesen Menschen Orientierung und eine wichtige Stütze in schweren Zeiten.

Quelle Foto: Dirk Gabriel-Jürgens